Hells Canyon ist eine steile Schlucht mit dunklen Hängen und grasbewachsenen Vorgebirgen, die Tausende Meter zu einem schäumenden Fluss abfallen. Das 263.000 ha große Erholungsgebiet, von dem 86.000 ha als Wildnisgebiet ausgewiesen sind, erstreckt sich über beide Seiten des Canyons und das angrenzenden Hochland. Der Fluss liegt auf 300 Höhenmetern, während Hat Point auf der in Oregon liegenden Seite 2.128 m und die in Idaho liegenden Seven Devils Mountains 2.863 m Höhe erreichen. Gemeinsam mit den angrenzenden Staatswäldern bildet das Erholungsgebiet das Herz eines riesigen, von der Zivilisation fast unberührten. Sogar Wanderungen sind aufgrund der zerklüfteten Oberfläche nur schwer möglich. Am Fuße der Schlucht ergießt sich der Snake River über wilde Stromschnellen. Seit mindestens 8.000 Jahren ist das Canyongebiet besiedelt, von prähistorischen Jägern bis zu Familien, die heute in Ranches am Flussufer leben. Das nationale Erholungsgebiet wurde 1975 gegründet, heute zieht man in Betracht, es aufgrund des beeindruckenden Panoramas, der vielfältigen Flora und Fauna und der abwechslungsreichen und zum großen Teil naturbelassenen Landschaft zum Nationalpark aufzustufen. Hells Canyon ähnelt in den Dimensionen dem Grand Canyon in Arizona, doch es gibt bedeutende Unterschiede: Während die Wände des Grand Canyon stufenförmig sind und aus farbigem Sedimentgestein bestehen, sind die des Hells Canyon geneigt und aus dunklem Vulkangestein geschnitten. Die Ränder des Grand Canyon sind flach, die des Hells Canyon gebirgig und unregelmäßig. Hells Canyon ist kürzer, dafür aber tiefer als der Grand Canyon und ähnelt dennoch eher einem steilen Gebirgstal als einer riesigen Schlucht. Beide sind weitläufig und zerklüftet. Wenn man in die blauen Schatten des Canyon hinabblickt, kann man sich kaum vorstellen, wie man hier ohne Straßen und Pfade vorankommen soll, und ohne sorgfältige Vorbereitung stellen Klapperschlangen, Giftsumach, lose Felsen, brennende Sommerhitze und eiskalte Winter eine beträchtliche Gefahr dar.